Sehr geehrter Herr Bürgermeister Ostholthoff!
Die Ratsfraktion Bündnis 90/Die Grünen beantragt:
-Erstellung eines Radverkehrskonzeptes durch Dritte unter Berücksichtigung der Verknüpfung mit anderen Mobilitätsformen, insbesondere dem Fußverkehr
-Umsetzung einer Maßnahme
Begründung:
-Radverkehr ist ein Bestandteil einer integrierten Verkehrs- und Mobilitätspolitik. Dazu gehört auch die Verknüpfung mit wichtigen gesellschaftlichen Zielen z.B. im Klima und Umweltschutz, Stadtentwicklung und Gesundheitsförderung. Die Förderung des Radverkehrs in Hörstel unterstützt die Nachhaltigkeitsstrategie und Klimaziele, die wir in dem Projekt „Globale Nachhaltige Kommune NRW“ erarbeitet haben. Laut unserer Nachhaltigkeitsstrategie wollen wir fahrradfreundlicher werden. Auch im Klimaschutzkonzept spielt Klimafreundliche Mobilität eine große Rolle. Fahrradfahren ist hier ein wichtiger Faktor.
-Gerade für die kritische Radverkehrssituation wie z.B. in den Ortskernen Riesenbeck und Bevergern sehen wir darin die Chance einer Entwicklungsmöglichkeit. Wir verweisen hier auf unsere Anträge aus 2005, 2009 und 2017 sowie auf den Antrag der CDU vom 22.01.2019
-Kooperationsgedanke im Kreis Steinfurt / Fahrradfreundlicher Kreis Steinfurt/ Vorbildfunktion Hörstel: Der Kreis Steinfurt beschloss im Jahr 2020 ein Radverkehrskonzept, um das Radverkehrsnetz alltagstauglich auszubauen. Darin sind auch die Hauptradwege Hörstels (Velorouten) eingeschlossen. Mit einem Radverkehrskonzept für Hörstel entsprächen wir dem Kooperationsgedanken und ergänzen das kreisweite Konzept um ein auf unsere Bedürfnisse abgestimmtes Konzept / Maßnahmen. Die Stadt legt viel Wert auf ihre Vorbildfunktion im Bereich Klimaschutz, diese könnten wir hier verdeutlichen.
-Gestiegene Zahl von RadfahrerInnen: In der Corona-Pandemie ist die Zahl der Fahrradkäufe stark gestiegen. Die Menschen entdecken die Umwelt, das Radfahren (wie auch das Wandern/Spazieren) neu für sich. Es ist davon auszugehen, dass sich das nach der Pandemie nicht komplett umkehren wird. Daher ist es notwendig, die Sicherheit der FreizeitradlerInnen zu erhöhen, indem die Wege zu entsprechenden Routen ausgebaut werden. Zudem kann Hörstel als eine Fahrradfreundliche Stadt eine neue Gruppe von TouristInnen anlocken. (Bike’n’breakfast bzw. Bett+Bike haben wir ja bereits.)
-Verjüngung der Stadt / Motivation zum Zuzug: Insbesondere jüngere Menschen setzen immer stärker aufs Fahrrad, daher könnte sich ein gut ausgebautes Fahrradnetz langfristig positiv auf die Altersstruktur Hörstesl auswirken. Zumal der ÖPNV für junge Menschen in keinster Weise zufriedenstellend ist.
-JobRad/ Kitas: Ab diesem Jahr soll es den MitarbeiterInnen der Stadt Hörstel möglich sein, sich über per JobRad ein Fahrrad zu leasen. Damit soll unter anderem dazu motiviert werden, mehr Rad zu fahren, z. B. auch zur Arbeit. Da viele aus verschiedensten Richtungen nach Hörstel kommen, ist es wichtig, die Wege zu den Rathäusern entsprechend sicher zu gestalten. Dies ist auch unter Berücksichtigung der steigenden Zahl von Kitas wichtig, denn die bis zur Kita mit dem Auto gebrachten Kinder stellen sowohl aus Klimaschutztechnischer als auch aus Verkehrstechnischer Sicht (Staubildung) ein Problem dar.
-Die sichere Gestaltung des Radverkehrsnetzes betrifft die verschiedensten Gruppen wie z.B. Hol- und Bringefahrten zu Kitas, Schulkinder, ortsansässige berufstätige ebenso wie berufsbedingte Ein- und Auspendler.
-Gemeinschaftsgedanke: Durch eine gute Verbindung der einzelnen Ortsteile könnte der Austausch zwischen den Ortsteilen gefördert werden.
Der Bund stellt den Ländern im Rahmen des Klimaschutzprogramms 2030 bis zum Ablauf des Jahres 2023 Finanzhilfen für Investitionen in den Radverkehr zur Verfügung. Damit unterstützt der Bund die Länder und Gemeinden bei der Weiterentwicklung des Radverkehrs vor Ort und der Umsetzung einer attraktiven, sicheren, nachhaltigen und umweltschonenden Mobilität. Bis Ende 2021 wird eine erhöhte Förderquote geboten und daher bei schnellem Handeln mehr Geld gespart werden kann.
Mit freundlichen Grüßen
Elisabeth Graw
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