ANTL und Grüne hängen erste Kästen an Kindergärten „Arche“ und „Ringelblume“ auf

Eine Gewissheit begleitet uns auch im Jahr 2020: Der Eichenprozessionsspinner (EPS) wird uns weiterhin beschäftigen. Einen neuen Ansatz zu dessen Bekämpfung verfolgt nun die Arbeitsgemeinschaft Naturschutz Tecklenburger Land (ANTL).

Da das erwachsene Insekt ein unscheinbarer, graubrauner Nachtfalter ist, kann er wirksam durch die Förderung von Fledermäusen als natürliche Feinde des Eichenprozessionsspinners bekämpft werden, heißt es in einer Mitteilung der ANTL. Im Gegensatz zu Meisen, die im Frühjahr nur für kurze Zeit die noch haarlosen Raupen an ihre Jungen verfüttern, jagen Fledermäuse die Falter vom Frühling bis zum Herbst. Zur Unterstützung der Naturschutzaktion boten sich in Hörstel Mitglieder der Grünen an.

Nach einem Bauplan der ANTL wurden die Fledermauskästen bei den Caritas-Emstor-Werkstätten in Rheine angefertigt. Vorab besuchte ANTL-Mitarbeiter Rainer Seidl die Eulengruppe des Kindergartens „Arche“ und erklärte alles Wissenswerte über Fledermäuse und den Sinn der Aktion. Dann wurden die ersten Kästen an der „Arche“ in Hörstel und in Bevergern an der Vogelroude am Kindergarten „Ringelblume“ an Eichenstämmen aufgehängt.

Nach Absprache mit der Stadt wurden dazu nur Aluminiumnägel verwendet, die weder den Baum beinträchtigen noch später beim Sägen zu Problemen führen. In diesen Kästen finden die nächtlichen Jäger ihre Tagschlafplätze, denn geeignete Baumhöhlen oder Verstecke in Gebäuden sind selten geworden. Bei jeder Form der natürlichen Bekämpfung durch Vögel oder Fledermäuse ist es natürlich wichtig, dass in der Gemeinde nicht gleichzeitig Insektengifte verwendet werden, denn die schaden auch den Fressfeinden der Spinner.

In den nächsten Wochen wollen ANTL und Grüne noch zusätzliche Kästen an Spielplätzen und anderen Kindergärten in Hörstel aufhängen. Und weitere 80 Bausätze für Fledermauskästen warten darauf, beim „Riesenbecker Frühling“ und bei den „Hörsteler Frühlingsfarben“ von Kindern zusammengebaut zu werden. Die Kästen sollten nur aus sägerauen, unbehandelten Brettern gefertigt werden und können insgesamt eine Größe ab etwa einem DIN-A-4-Blatt haben. Das Ende der Rückwand ragt als Anflugbrett ca. 15 cm bis 20 cm senkrecht nach unten und trägt wie die gesamte Rückseite feine Rillen oder Kratzer als Kletterhilfe. Der Hohlraum hat unten eine Weite von 5 cm und verengt sich nach oben bis auf 1 cm, damit der Kasten von unterschiedlich großen Fledermausarten angenommen werden kann. Die schräg abwärts gestellte Kotleiste ist unten an der Vorderfront angebracht und lässt einen Einflugspalt von nur 18 mm frei. Es ist sinnvoll, den fertigen Kasten in Dachpappe einzupacken, falls sich das Holz verzieht und sich Spalten bilden, denn Zugluft mögen Fledermäuse gar nicht. Es sollten grundsätzlich mehrere Kästen an einem Ort, in verschiedene Himmelsrichtungen ausgerichtet, angebracht werden, da sie sich je nach Sonneneinstrahlung verschieden stark aufheizen können. Einmal aufgehängt, brauchen die Kästen weder gewartet noch gereinigt werden.

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